Der Künstler Gunter Demnig war in Bergheim
Erneute Kunstaktion von Gunter Demnig in Bergheim
Stolpersteine sind kleine, in den Boden eingelassenen Gedenktafeln und erinnern an Menschen, die während der NS-Zeit deportiert, ermordet oder anderweitig verfolgt wurden. Sie sind Teil eines europaweiten Projekts des Künstlers Gunter Demnig, der 1992 das Konzept ins Leben rief.
In Bergheim, wie auch in vielen anderen Städten, dienen die Stolpersteine als stille Mahnmale des Unrechts, das während der Diktatur begangen wurde. Sie befinden sich an den letzten freiwilligen Wohnorten der Opfer, und ihre Inschrift enthält den Namen, das Geburtsdatum sowie das Schicksal des jeweiligen Opfers. Der Gedanke dahinter ist einfach, aber tiefgründig: Jeder Stein ist ein individueller Mensch, der für seine Geschichte und seine Leiden geehrt wird. Stolpersteine sind ein Appell an die Verantwortung der Gegenwart, sich der Geschichte zu stellen und den Opfern mit Respekt zu begegnen.
In Bergheim gibt es einige Stolpersteine, die an jüdische Bürger erinnern, die während der Nazizeit verfolgt und ermordet wurden. Der Ort und der Zeitpunkt der Verlegung sind oft symbolisch und von der lokalen Gemeinschaft unterstützt. Die Stolpersteine sind im wahrsten Sinne des Wortes Stolpersteine, da sie den Passanten zum Innehalten und Nachdenken anregen – ein Moment der Reflexion über das Unrecht und die Geschichte, die wir nicht vergessen dürfen.
Die Stolpersteine laden dazu ein, sich mit den persönlichen Schicksalen der Opfer auseinanderzusetzen, statt die Geschichte nur als abstrakte Fakten zu betrachten. In einer Zeit, in der wir oft Gefahr laufen, geschichtliche Ereignisse zu abstrahieren, bringen diese kleinen Gedenktafeln eine menschliche Perspektive ein.
Neben der persönlichen Erinnerung an die Opfer sind die Stolpersteine auch ein Aufruf zur Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit gegenüber der Vergangenheit. Sie erinnern uns an die Gefahren von Intoleranz, Diskriminierung und Rassismus – und mahnen uns, sich weiterhin für eine gerechte und menschliche Gesellschaft einzusetzen. Die Steine sind somit nicht nur ein Zeichen des Gedenkens, sondern auch der aktiven Auseinandersetzung mit dem, was geschehen ist, und dem Bestreben, solche Gräueltaten nie wieder geschehen zu lassen.
Die Stolpersteine in Bergheim tragen also nicht nur zur lokalen Erinnerungskultur bei, sondern auch zur bundesweiten und internationalen Diskussion darüber, wie wir mit unserer Geschichte umgehen. In einer zunehmend globalisierten und vielfältigen Welt sind sie ein Mahnmal, das uns dazu aufruft, für Toleranz, Menschenrechte und Gedenken einzutreten.